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Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Coachin und Gründerin von Life & Heart

Ich hatte wohl nie eine genaue Vorstellung, oder gar einen Traumberuf in Aussicht, was ich später mal beruflich machen möchte. Zumindest kann ich mich an keinen bestimmten Beruf erinnern, von dem ich pausenlos geträumt hätte. Verschiedene Ferienjobs und einen ganz kurzen Abstecher im Kellner Job haben mir erstmal auch nicht mehr Klarheit gebracht. Mein Motto war immer, kommt Zeit kommt Rat. Und damals im Jahr 2000, mit 16 Jahren, hatte ich ja gefühlt noch genügend davon (Zeit). Meine schulische Laufbahn verlief sehr geradlinig. Nach meiner Fachhochschulreife 2002 bin ich dann ins Berufsleben gestartet.

  1. September 2002: Beginn meiner Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten. Damit war ich wohl eine ziemliche Exotin. Der Ausbidlungsberuf war den wenigsten bekannt. Doch mir gefiel die Abkürzung „SOFA“ sowie die Vorstellung der Ausbildung: Versicherte beraten, ihnen empathisch begegnen und sie in ihren Belangen zu unterstützen. Na ja, stattdessen hieß es für mich erstmal Sozialgesetzbücher wälzen, Ersatzlieferungen einsortieren und anschließend die Gesetzesänderungen wieder neu einhirnen. Puhh, ganz schön anstrengend. Und zunehmend habe ich gemerkt, wie ich mich mit diesem Berufsfeld leider so gar nicht identifizieren kann.
  2. 2003: Abbruch meiner Ausbildung. Nach dem ersten Ausbildungsjahr, stellte sich mir dann die große Frage. Soll ich die Ausbildung bei einer renommierten Krankenkasse wirklich abbrechen? Ein Bruch im Lebenslauf, mit dem ich mir bestimmt künftig viele Möglichkeiten verspielen werde? Doch ich habe es trotzdem getan und habe die Ausbildung nach dem 1. Jahr abgebrochen. Es fiel mir nicht leicht und ich habe mich damals als Versagerin gefühlt und wollte auch nie darüber reden, denn mir war es sehr unangenehm meine Ausbildung abzubrechen.
  3. September 2003: Freiwilliges soziales Jahr zur Überbrückung. Dann der Klassiker! Ein freiwilliges soziales Jahr zur Überbrückung und Neuorientierung. Das Jahr war sehr prägend für mich. Ich habe in dieser Zeit viel über und für mich gelernt. Und im Anschluss war ich auch wieder eine Erkenntnis reicher. Nämlich, dass der Beruf Erzieherin auf keinen Fall etwas für mich ist.
  4. 2004 – 2006: Ausbildung zur Industriekauffrau. Anschließend hat es mich dann doch in die Industrie verschlagen. Ich machte eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Diese habe ich nach zwei Jahren (mit Ausbildungsverkürzung) erfolgreich abgeschlossen.
  5. Herbst 2006: Meine erste Festanstellung als operative Einkäuferin. Danach war mein Ziel, Berufspraxis zu sammeln. Während der Ausbildung haben mich zwei Abteilungen besonders angesprochen, der Einkauf und die Personalabteilung. Denn schon damals war mir die Arbeit und der Austausch mit Menschen im täglichen Business wichtig. Und genau diese zwei Abteilungen haben das am besten für mich erfüllt. Ich habe mich dann für eine Stelle im operativen Einkauf entschieden und alles von der Pike auf gelernt. Das Thema Kommunikation hat mich dabei jeden Tag begleitet und mir mit der Zeit viele Fragen gestellt. „Warum gibt es täglich so viele Missverständnisse zwischen uns Menschen“? „Wie können Ziel- und Interessenskonflikte besser gelöst werden und nicht, wie so häufig, ergebnislos in emotionalen Verstimmungen enden“? Damals habe ich noch geglaubt, dass wir Menschen eben so sind und ich mit dem nun mal klar kommen muss.
  6. 2007: Nebenberufliches BWL-Studium. Es war an der Zeit mich beruflich weiterzubilden. Denn mein Ziel war es, mittelfristig in den strategischen Einkauf zu wechseln, um mehr Verantwortung zu übernehmen. So habe ich für die nächsten drei Jahre ein nebenberufliches BWL Studium absolviert. Das hat mich sehr gefordert. Denn neben meinem Vollzeitjob hatte ich an den Wochenenden Vorlesungen und Klausuren. Auch wenn diese Zeit sehr anspruchsvoll war und ich privat viel zurückstecken musste, hatte ich drei Jahre später erfolgreich meinen Abschluss in der Tasche.
  7. 2010: Stelle im strategischen Einkauf. Anschließend habe ich die Möglichkeit bekommen, intern in den strategischen Einkauf zu wechseln. Dort habe ich zwei weitere Jahre gearbeitet, bis die Solarbranche, in der ich tätig war, anfing zu kriseln.
  8. März 2012: Kündigung aufgrund von Massenentlassung. Der Worst Case ist eingetreten. Aufgrund der schlechten Auftragslage folgte eines Tages eine Massenentlassung. 400 Mitarbeiter wurden von heute auf morgen mit sofortiger Freistellung gekündigt. Ich war auch dabei. Ich weiß noch wie heute, als der damalige Bereichsleiter die komplette Einkaufsmannschaft von ca. 30 Leuten zusammenrief und meinte, „ich sage es euch wie es ist“. „Wir werden in zwei Stunden noch die Hälfte der Mannschaft sein“. „Geht jetzt bitte zurück in eure Büros“. „Wer von der Kündigung betroffen ist, wird einzeln angerufen“. Nach 1,5 Stunden kam der Anruf. Ich sollte in sein Büro kommen. Die Personalleiterin und er saßen da und überreichten mir meine Kündigung. Ich bin ab sofort freigestellt. PC ist bereits gesperrt. Ich kann meine Sachen holen und gehen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich gefühlt habe. Von heute auf morgen nach sechs Jahren im Unternehmen habe ich damals einfach die Kündigung erhalten. Alles was ich mir aufgebaut habe, ist innerhalb von Sekunden zusammengefallen. Das saß tief! Selbstzweifel wurden laut. Warum bin ich unter den Betroffenen? War meine Arbeit nicht gut genug? Diese Erfahrung hat tiefgreifend etwas in mir bewegt und verändert.
  9. Juni 2012: Neue Stelle im Einkauf. Nach drei Monaten ging es lückenlos (ja, das war mir damals sehr wichtig) wieder weiter. Ich hatte gleich wieder eine Stelle im Einkauf gefunden. Doch die Kündigung war eine zu prägende Erfahrung, die ich nicht einfach wegschieben konnte. Ich habe gemerkt, wie ich nicht mehr so viel Spaß an meiner Arbeit hatte, war irgendwie müde geworden und die Luft war etwas raus. Ich hatte das Gefühl, es ist Zeit für eine Veränderung. Wusste aber noch nicht, wohin mich die Reise führen wird. Ich habe angefangen, mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Und sowieso haben mich schon immer Bücher und Geschichten von inspirierenden Persönlichkeiten und Lebensumkremplern begeistert. Die ihr Leben völlig neu ausgerichtet haben. Ihr Mut und ihre Ehrlichkeit sich selbst gegenüber haben mich dabei immer so sehr fasziniert. All das, hat mich motiviert und mir Zuversicht gegeben, dass alles im Leben möglich ist. Das trieb mich an. Auch wenn ich noch gar nicht wusste, wo es für mich hingeht. Aber alleine, dass ich mich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung auseinandergesetzt habe und viel an mir gearbeitet, losgelassen und vor allem ganz viel im meinem Leben verstanden habe, war schon so wertvoll.
  10. Herbst 2012: Ausbildung zum zertifizierten Business und privat Coach. Um noch viel tiefer in all die Themen der Persönlichkeitsentwicklung, wie z.B. der Psychologie, Kommunikationstechniken, Moderationsmethoden, Konfliktmanagement, Motivationsstrategien sowie die Entwicklung und Umsetzung von Visionen einzusteigen, habe ich eine einjährige Ausbildung zum systemischen business und privat Coach gemacht. Eine so wertvolle Zeit, die mich auf ein persönliches Next Level katapultiert hat. Es war für mich wie eine Art erwachen. Plötzlich war das Leben wieder so viel bunter und voller Möglichkeiten. Ich habe erkannt, dass ich der Kapitän meines Lebens bin und ich das Steuer selbst in der Hand habe. Doch das ganze Wachstum und Loslassen brachte nicht nur schöne Momente. Es war auch eine sehr schmerzliche Zeit und ich durchlebte viele Höhen und Tiefen.
Abschlussfeier Coachingausbildung mit Zertifikatsübergabe meiner Mentorin und Ausbilderin.
Coaching Übungssession während der Ausbildung.
  1. Herbst 2013: Ausbildung zur Business Trainerin. Anschließend habe ich noch eine einjährige Ausbildung zur zertifizierten Business Trainerin absolviert. Denn meine Vision war es, irgendwann all mein Wissen und meine eigenen Erfahrungen an Menschen weiter zu geben. Durch die Trainerausbildung habe ich vorallem die Themen Didaktik und Methodik, Seminarkonzeption und Medieneinsatz, erwachsenengerechtes Lernen, Gruppendynamik, Nachhaltigkeit und Evaluation von Trainings sowie Moderation vertieft.
Eine von vielen Präsentationen während meiner Trainerausbildung.
  1. 2014: Festanstellung gekündigt. Parallel habe ich während meiner einjährigen Trainerausbildung meinen „sicheren“ Vollzeitjob im Einkauf an den Nagel gehängt. Ich wollte mich voll und ganz auf die Trainerausbildung konzentrieren und in die Selbstständigkeit starten. Doch ich musste schnell erkennen, dass ich noch nicht so weit war. Es brauchte noch Zeit, mehr persönliche Entwicklung und mehr Klarheit darüber, was ich künftig wirklich machen möchte.
  2. März 2015: Erneute Festanstellung im strategischen Einkauf. Die nächsten fünf Jahre habe ich dann nochmal Vollzeit im strategischen Einkauf gearbeitet. Ich habe tolle Projekte begleitet und durfte in dieser Zeit nochmal viel Wertvolles für mich lernen.
  3. 2015 – 2021: Nebenberufliche freiberufliche Tätigkeit als Coachin und Trainerin. Parallel zu meiner Vollzeitstelle im Einkauf, habe ich mich dann nebenberuflich als Coachin und Trainerin für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung selbstständig gemacht. Ich habe Kommunikationsworkshops für Einkäufer entwickelt und durchgeführt. Wow, was für eine Challenge, meine ersten Workshops! Doch sie fanden Anklang und durch meine eigene Erfahrung im Einkauf, wusste ich genau, was die „Leidensthemen“ sind und konnte die Workshops sehr gut darauf ausrichten.
Kommunikationsworkshop für Einkäufer. Die Bühne ist vorbereitet 🙂

Meine Flipchart Künste zur Begrüßung der Teilnehmer.
  1. 2018/2019: Sieben Monate Auszeit. Einmal um die Welt und zurück zu mir. Zwischen meinem Vollzeit Job und meiner Teilselbstständigkeit geriet ich regelmäßig in ein Hamsterrad. Die Wochen rasten dahin und ich hatte oft das Gefühl, dass ich gerade nur noch am rotieren bin. Es wurde eine Stimme in mir lauter, eine mehrmonatige Auszeit zu nehmen und auf Reisen zu gehen. Ich folgte dem Impuls und nahm 2018/2019 eine siebenmonatige Auszeit und ging mit meinem Partner auf Weltreise. Diese tiefgehende Erfahrung hat mein Leben anschließend komplett auf den Kopf gestellt.
2019: Eines meiner größten Abenteuer auf der Weltreise: Sechs Wochen Namibia mit einem 4×4 Offroad und einem Dachzelt.
Raus aus der Komfortzone. Ich hatte großen Respekt vorm Tauchen. Habe aber dann in Thailand doch meinen Padi Tauchschein gemacht und war so dankbar und froh darüber. In diese einzigartige und magische Unterwasserwelt einzutauchen.
  1. Mai 2019: Nach sieben Monaten Weltreise wieder zurück im Job. Wow, was für eine Herausforderung als ich nach sieben Monaten Weltreise wieder in mein Büro lief und ich mich schon nach ein paar Minuten wie ein Fremdkörper gefühlt habe. Das hatte natürlich nichts mit meinen Kollegen oder meiner Arbeit zu tun. Denn die Kollegen und die Arbeit waren ja noch die selben. Doch ich habe mich verändert. Meine Einstellung zum Leben, meine Bedürfnisse sowie meine Vision haben sich während der Reise komplett verändert. Acht Monate habe ich noch im Unternehmen gearbeitet, bis ich für eine richtungsweisende Veränderung in meinem Leben bereit war.
  2. Januar 2020: Kündigung meiner Festanstellung. Die Zeit war reif, endgültig meinen „sicheren“ Einkäufer-Job zu kündigen. Mein letzter Arbeitstag in der Festanstellung war alles andere als einfach. Mich von meinen lieb gewonnen Kollegen zu verabschieden, meinen „sicheren“ Job aufzugeben. Der Sprung ins Ungewisse. Alles hinter mir zu lassen und meine Selbstständigkeit von 0 aufzubauen. Das hat mir dann doch etwas Angst eingejagt und ich habe ein paar Tage gebraucht, bis sich mein Gefühlschaos in Vorfreude auf all das, was da kommen und entstehen mag gefestigt hat.
Schöne Erinnerungen und eine unvergessliche Zeit – Hier ist alles von meinen lieben Kollegen dokumentiert. Aber leider streng vertraulich 🙂
  1. Juli 2020: Umzug nach Spanien. Die Kündigung war noch nicht genug. Denn meinen Partner und mich hat es wieder hinaus in die Welt gezogen. So ist die Idee entstanden, mein Coaching Business vordergründig als Online Business aufzubauen. Um ortsunabhängig arbeiten zu können. Wir haben uns dazu entschieden, erstmal in seine Heimat nach Spanien zu gehen. Denn ich wollte schon lange die spanische Sprache richtig lernen und die Kultur noch besser kennenlernen. Mittlerweile leben wir seit zwei Jahren dort.
Es ging los. Mit unserem Sprinter und all unserem Hab und Gut Richtung Spanien.
Sonnenuntergang an einer wunderschönen Bucht in Galicien.
  1. Februar 2021: Gründung von Life & Heart. Im Februar 2021 habe ich dann offiziell mein Coaching-Business in Spanien angemeldet. Meine Vision mit Life & Heart war es von nun an, so viele Menschen wie möglich mit meiner Arbeit zu erreichen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jeder Mensch glücklich sein kann, wenn er sich dafür entscheidet und mutig losgeht. Und so seine innere Welt und folglich auch seine äußere Welt zu einem harmonischeren, friedlicheren und glücklicheren Ort macht. Für den Businessaufbau habe ich ein einjähriges Mentoring Programm durchlaufen. Das war sehr wertvoll und hat mich bei meinem Businessstart sehr unterstützt und als Jungunternehmerin weitergebracht. Im Januar 2022 ist mein erstes Gruppencoaching „Gemeinsam zum Glück“ erfolgreich gestartet. Und im April 2022 bin ich unter die Blogger gegangen und habe angefangen, meinen eigenen Blog ins Leben zu rufen. Auch hier habe ich mir professionelle Unterstützung ins Boot geholt und bin bei der lieben Judith von Sympatexter in die Content Society gehüpft. Wer hätte das gedacht, dass ich mal mit Freude und Leichtigkeit Blogartikel schreibe. Meine ersten 1:1 Onlinecoachings habe ich bereits erfolgreich begleitet und es werden in Zukunft noch viele weitere tolle Projekte und Angebote entstehen.
  2. Heute 2022. Weiß ich, dass ich teilweise ganz schön viel von mir abverlangt habe. Doch meine Neugierde auf´s Leben und mein großer Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung sind bis heute mein Motor, immer weiterzugehen und meinen Impulsen zu folgen. Meist ergeben sich daraus Konsequenzen, die mich außerhalb meiner Komfortzone bringen. Das war und ist nicht immer einfach und teilweise sehr anstrengend. In vielen Momenten frage ich mich dann, ob ich nicht einfach mit dem zufrieden sein kann was ich habe? Doch irgendwann hat alles angefangen Sinn zu machen. Die Puzzlestück haben sich zusammengefügt. Heute weiß ich, dass es genau diese ungeraden Linien, das Gefühlschaos und mein pausenloser Antrieb sind, die mich wachsen lassen, die mich lernen lassen, die mich weiterbringen und die mich zu dem werden lassen, der ich wirklich bin und sein will. Und ich weiß, dass meine Reise noch lange nicht zu Ende ist!
Januar 2019: Neuseeland Boulder Beach. Dankbar und glücklich für das grenzenlose Freiheitsgefühl.

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