Bevor ich mit meinem Partner 7 Monate auf Weltreise ging, haben uns viele spannende Fragen erreicht. Die möchte in diesem Beitrag hier gerne mit dir teilen. Denn durch die interessanten Gespräche, habe ich für mich erkannt, was genau den Unterschied macht, seine Träume, Pläne und Ziele wirklich Realität werden zu lassen. Und was der entscheidende Grund dafür ist, warum viele Menschen gerne Dinge tun würden, aber es eben doch nicht tun. Natürlich unabhängig davon, ob das eine Weltreise ist oder ein anderes Vorhaben, das sie gerne in ihrem Leben verwirklichen wollen. Das Prinzip, kann auf so gut wie alles übertragen werden.
Die Entscheidung, auf Weltreise zu gehen, hat mein gesamtes Mindset für immer verändert. Und mir sehr deutlich klargemacht, dass ich alles selbst in der Hand habe und jeden Tag neu entscheiden kann, was ich für mich und mein Leben wähle und was mir wirklich wichtig ist. Und ja, es ist nicht immer einfach sich dem zu stellen, was da in einem schlummert. Denn es fordert einen heraus, es wird auch mal unbequem, anstrengend und es überkommen einen durchaus auch Ängste. Doch genau darin liegt das Geheimnis des Glücks. Dem zu begegnen, was da in einem schlummert. Hin zuschauen, was da gelebt werden will. Denn das heißt ja nicht, einfach alles hinzuschmeißen und loszugehen. Sondern das heißt, dass der Prozess angestoßen wird. Auch wenn der Verstand einem sofort Ängste und Zweifel einjagen möchte, trotzdem Schritt für Schritt weiterzugehen. Das muss man einfach. Denn sonst wäre diese Sache mit den Träumen erfüllen und Pläne umsetzen ja doch ein wenig zu einfach. Ich bin gedanklich ausgebrochen aus dem System, wie man sein Leben zu leben hat und was man zu tun hat und nicht. Ich habe Dinge hinterfragt, vieles in meinem eigenen Leben infrage gestellt und mir Klarheit verschafft. Als ich die notwendige Klarheit hatte, habe ich nach Wegen gesucht und siehe da, auch gefunden. Und so ist Schritt für Schritt aus einem vermeintlich unerreichbaren Traum ein konkreter Plan entstanden → 7 Monate Weltreise.
Hast du keine Angst davor, was auf der Reise alles passieren kann?
Nein, denn ich lasse mich nicht von meiner Angst leiten, sondern ich bin voller Vorfreude und fokussiere mich auf das große Abenteuer, das vor mir liegt. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Reise auch herausfordernd wird und es nicht nur schöne Momente geben wird. Aber dem stelle ich mich dann, wenn es so weit ist. Und male mir nicht im Voraus schon Worst-Case-Szenarien aus, die vermutlich gar nie eintreten werden.
Ich würde auch gerne mal auf Weltreise gehen, aber ich kann mir das nicht leisten.
Was meistens nicht ganz ernst gemeint war, aber es stellte sich natürlich bei vielen schon die Frage, wie ich mir das bloß leisten kann. Doch das konnte ich erstmal ganz klar mit Nein beantworten. Nein, ich habe nicht im Lotto gewonnen. Ich bin überzeugt davon, dass in so vielen Köpfen der Glaubenssatz verankert ist, dass sich eine Weltreise nur Menschen leisten können, die sehr viel Geld auf dem Bankkonto haben. Weil sie vermutlich rechnen, was zum Beispiel ein zwei Wochen All-inclusive-Urlaub kostet und das hochgerechnet auf 6, 8 oder 12 Monate, kommt da schon eine beachtliche Summe zusammen.
Und genau da, hören dann die meisten auf, den Schritt weiterzugehen und sich damit wirklich auseinanderzusetzen. Wie zum Beispiel Erfahrungsberichte zu lesen, Informationen aus erster Hand zu sammeln, um sich dann ein eigenes Bild zu machen, ob der Gedankengang so wirklich stimmt und berechtigt ist. Oder eben nicht.
Wie machst du das finanziell?
Natürlich habe ich meine Weltreise nicht aus meiner Portokasse bezahlt. Sondern habe Verzicht in Kauf genommen. Ich habe mir einen Sparplan gemacht, viele Einkäufe hinterfragt, ob ich das jetzt wirklich brauche. Anfangs war da schon etwas Disziplin angesagt. Doch mir war ja bewusst warum
ich das mache und ich hatte das Ziel vor Augen. Und letztlich habe ich für mich erkannt, dass ich ganz viel wirklich nicht brauche. Sondern ich es mir vorher einfach unbewusst gekauft habe.
Ich habe sozusagen das TUN – HABEN Prinzip angewendet. Ich habe zuerst etwas dafür getan, also Verzicht, sparen, Minimalismus, um dann das notwendige Geld für die Reise aufzubringen. Nur wollen die meisten Menschen erst HABEN, bevor sie etwas dafür TUN. Das wird in den meisten Fällen nicht funktionieren.
Warum setzt du deinen gut bezahlten und sicheren Job auf´s Spiel?
Mal ganz grundsätzlich, die vermeintliche Sicherheit gibt es ja sowieso nicht! Punkt! Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Der Wunsch auf Weltreise zu gehen war irgendwann so groß, dass es kein zurück mehr gab. Und meine kostbare Lebenszeit konnte kein Geld der Welt kompensieren.
Was mir immer geholfen hat, war die Frage, was schlimmsten Falls passieren kann, wenn mein Arbeitgeber der Auszeit nicht zustimmt?
Die Antwort: Ich kündige meinen Job, gehe auf Weltreise, blicke über den Tellerrand, lerne neue Länder, Menschen und Kulturen kennen und komme mit reichlich Erfahrung, Inspiration und einem neuen Selbstbewusstseinsschub zurück. Es werden sich ganz bestimmt neue Türen öffnen, die ich heute noch gar nicht kenne. Und das ist gut so.
Let´s Go!
Wie bist du darauf gekommen, eine Weltreise zu machen?
Dieses Vorhaben ist in mir gereift. Mein Partner und ich waren sehr aktiv und viel unterwegs. Jedoch hat uns der Alltag immer wieder schnell eingeholt. Wir haben uns zunehmend wie im Hamsterrad gefühlt. Das Bedürfnis für eine längere Zeit aus dem Alltagstrott auszubrechen wurde immer größer. Zeit für uns, Zeit die Welt zu erkunden und mit eigenen Augen zu sehen. Grenzenlose Freiheit erleben, über den Tellerrand blicken. Ohne gleich wieder vom Alltag eingeholt zu werden.
Wir haben angefangen diesem Wunsch Raum zu geben, Informationen gesammelt, uns Gedanken gemacht, wie wir diese Auszeit realisieren können. Und ein Jahr später haben wir aus unserem Traum einen Plan gemacht und sind auf Weltreise gegangen…
Wie hast du den Mut aufgebracht, es einfach zu tun?
Dieses Vorhaben einer Weltreise hat mich nicht mehr losgelassen. Ich habe mir vorgestellt wie ich die Welt bereise, Menschen, Kulturen kennenlernen und habe dabei so eine tiefe Freude und Freiheit in mir gespürt. Und mein Gefühl sagte mir, dass die Weltreise jetzt ansteht. Es gab kein halten mehr, die Sehnsucht war zu groß. Also bin ich für diesen Traum eingestanden und habe aktiv gehandelt, um es möglich zu machen. Das war nicht immer einfach. Und ich hatte viele schlaflose Nächte. Aber es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens für die ich losgegangen bin.
Diese Mutfrage hat mir dabei immer sehr geholfen: Wirst du es eines Tages auf deinem Sterbebett bereuen, es nicht gemacht zu haben? Meine Antwort war definitiv, JA!
Also siegte mein Mut und die Zeit war reif, es zu tun!
Wie bringst du das deinem Arbeitgeber bei?
Das wichtigste dabei war für mich meine eigene Klarheit. Das gab mir die notwendige Selbstsicherheit in den Gesprächen. Und ich wusste genau, zu welchen Kompromissen ich bereit war und zu welchen nicht. Ich habe mich gut vorbereitet, mir Argumentationen zurechtgelegt. Aber auch mögliche Nutzen aufgezeigt, die der Arbeitgeber nach meiner Rückkehr hat.
Mein größtes Learning dabei: Klarheit im Innen bringt Klarheit im Außen.
Wie bekommst du für sieben Monate alles in einem Rucksack unter?
Weniger ist mehr. Das war allerdings auch bei mir ein Lernprozess. Natürlich hatte ich viel zu viel eingepackt und bin mit einem viel zu schweren Rucksack los. Doch schon nach kurzer Zeit habe ich viel Ballast abgeworfen und habe mich von dem schweren Gepäck befreit. Ich habe vieles meiner Kleidung an Lokals verschenkt. Und am Ende der Reise bin ich mit materiell leerem Rucksack nach Hause gekommen, und habe gemerkt, dass ich noch nie so glücklich und bei mir selbst angekommen war, wie zu diesem Zeitpunkt.
Wie gehst du bei einer so langen Reise an die Planung?
Letztlich war die Planung gar nicht so intensiv. Mir war bewusst, dass diese Reise anders wird, denn es war kein drei Wochen Trip, sondern eine Langzeitreise. Wir werden vor Ort vermutlich so viele Menschen treffen, die uns Tipps und Empfehlungen geben. Darauf wollten wir uns einlassen. Uns treiben lassen, das machen wonach es uns gerade ist und nicht einem starren Plan und immer den nächstbesten Touristenattraktionen hinterherjagen.
Wir haben lediglich die Länderauswahl im Voraus getroffen, wie lange wir uns im jeweiligen Land aufhalten wollen und welche Einreisebestimmungen es gibt. Und in Namibia und Neuseeland haben wir die Vans schon vorgebucht, da die Camper die gesamte Reisezeit auch unser zu Hause waren.
Was machst du mit deiner Wohnung, Auto, Versicherungen? Das wird aber echt kompliziert, oder?
Plan erstellen, To do’s ableiten, mich informieren, entscheiden und entsprechend alles in die Wege leiten. Auto wurde z.B. abgemeldet und die meisten Versicherungen stillgelegt. Eine Wohnung von zwei haben mein Partner und ich behalten und uns die Miete während der Reise geteilt.
Mein Fazit und meine größten Learnings
- Begegne dem, was da in dir schlummert, denn es ist der Schlüssel zum Glück. Auch wenn es sich erstmal eine Nummer zu groß anfühlen mag und dir Angst macht.
- Glaube nicht alles, was dir dein Verstand und dein Außen zu sagen hat. Sondern informiere dich und mache dir immer selbst ein Bild, mit Zahlen, Daten, Fakten und folge deiner eigenen Intuition.
- Schaffe Klarheit. Finde heraus, was dir wirklich wichtig ist und was du im Leben willst. Denn Klarheit im Innen schafft Klarheit im Außen.
- Treffe aktiv Entscheidungen und gehe mit einem Plan Schritt für Schritt los.
- Sei mutig und begegne deiner Angst. Überwinde sie immer wieder in kleinen Schritten und verwandle so deine Angst Stück für Stück in Selbstvertrauen.
- Hab Vertrauen in dich und deinen Weg.
Und wenn mich mal wieder der Mut verlassen hat und die Ängste und Zweifel die Oberhand übernommen haben, dann habe ich mir immer zwei Fragen gestellt:
- Was kann schlimmsten Falls passieren?
- Werde ich es eines Tages auf meinem Sterbebett bereuen, es nicht gemacht zu haben?
P.S. Wenn du Unterstützung auf deinem Weg brauchst und gerne mit mir zusammenarbeiten möchtest, schreib mir und wir vereinbaren ein unverbindliches Erstgespräch.
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